Paraguay Pfarrer Harald Wilhelm

Die Arbeit von Pfarrer Harald Wilhelm in Paraguay

Darf ich mich zuerst vorstellen :

Ich bin Pfr. Harald Wilhelm und bin in Maikammer aufgewachsen. Nach meinem Militärdienst wurde ich Franziskanermissionsbruder in Paraguay, danach Priester. Seit 45 Jahren bin ich nun in Paraguay, 35 Jahre davon als Priester der Diözese Concepcion.

Zurückblickend freue ich mich sagen zu können: “Ich habe es nie bereut nach Paraguay gekommen zu sein.“

Was meine Arbeit betrifft, galt meine Liebe immer den vom Leben Benachteiligten. 18 Jahre war ich Pfarrer von San Antonio, einer armen Stadtrandpfarrei. Gleichzeitig war ich Verantwortlicher der Verwaltung der Diözese Concepcion, oft ohne jedes Gehalt. Nach Übergabe der Pfarrei galt mein Einsatz hauptsächlich den Straßenkindern und Gefangenen.

Seit diesem Jahr habe ich nach 33 Jahren die Verwaltung der Diözese an einen jüngeren Priester übergeben. Schließlich werde ich im Oktober 72 Jahre. Das heißt aber nicht, dass ich mich auf mein Altenteil zurückgezogen habe. Dazu bin ich ein zu unruhiger Geist.

Gerne liste ich einmal auf, was ich zur Zeit noch alles “treibe:

Ich widme mich seit Jahren der religiösen Betreuung jugendlicher Straftäter auch, auch nach deren Entlassung.

Neben einer Tagesstätte für 120 Indianerkinder helfe ich in der Leitung des Heimes “Luz y Esperanza”, das sich um blinde und sehschwache Kinder und Jugendliche kümmert

Seit diesem Jahr widme ich mich auch der geistlichen und psychologischen Betreuung jugendlicher Drogenabhängiger in der “Facenda”.

In all den Jahren habe ich verschiedene Schulen gegründet und eine große Anzahl von Schulsälen gebaut. Vier neue Säle mit Klimaanlagen wurden gerade fertig gestellt. Klimaanlagen werden hier immer wichtiger. Den Klimawandel bekommen wir jährlich stärker zu spüren und wir “bringen” es derzeit schon auf Sommertemperaturen von 42. Grad.

Nicht vergessen zu erwähnen möchte ich die Krankenbesuche im Kreiskrankenhaus von Concepcion.

Und zuletzt gehört zu meiner Pastoralarbeit die Betreuung der Bewohner von “ Chaco-I “ einer der Stadt Concepcion vorgelagerten Insel im Paraguayfluss. Zur Insel lasse ich mich per Ruderboot übersetze. Eine Besonderheit von Chaco-I sind nicht seine Bewohner, sondern die vielen Giftschlangen. Bei Dunkelheit setze ich dort ohne Taschenlampe keinen Fuß vor den anderen.

Noch eine Besonderheit von Paraguay: Wir haben hier doppelt so viele Kühe als Einwohner.

Und wenn Sie mich fragen, ob ich nicht vorhabe, wieder nach Deutschland zurück zu kehren, kann ich nur antworten: “Daran habe ich noch nie gedacht.”

Ich werde meinen Dienst noch so lange verrichten, wie es mir möglich ist und freue mich immer auf Grüße aus der Heimat und danke allen, die meine Arbeit mit Ihren Spenden großzügig unterstützen.

Mit herzlichen Grüssen aus Concepcion im Juli 2016

Ihr Pfr. Harald Wilhelm.