Dienstag, 04. Mai 2021
Pfarrei Maikammer überlässt ehemaliges Schwesternhaus dem Gemeinnützigen Siedlungswerk Speyer
Durch neues Gebäude entsteht Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen sowie für ältere und körperlich eingeschränkte Personen – Architektur wird sich am Ortsbild orientieren
Der Verwaltungsrat der Kirchengemeinde Maikammer hat mehrheitlich beschlossen, das ehemalige Schwesternhaus in der Hartmannstr. 45 im Wege eines Erbbaurechts dem Gemeinnützigen Siedlungswerk Speyer zu überlassen. Das Siedlungswerk errichtet auf dem Gelände nach Abriss des bisherigen Gebäudes ein Gebäude mit dreizehn 2-, 3- und 4-Zimmerwohneinheiten mit Wohnflächen zwischen 50 und 110 Quadratmetern, jeweils mit Terrasse oder Balkon. Alle Wohnungen sind barrierearm, mit Fahrstuhl versehen und damit auch für ältere Menschen geeignet. Einige Wohnungen werden im Blick auf körperlich eingeschränkte Menschen sogar komplett rollstuhlgerecht ausgestaltet. Die Architektur des neuen Gebäudes wird sich am Ortsbild orientieren und sich harmonisch in die umliegende Bebauung einfügen. Zwei weitere Angebote, die das derzeitige Gebäude erhalten wollten, fanden im Verwaltungsrat dagegen keine Mehrheit.
Der Entscheidung ging eine intensive Diskussion voraus, in der bauliche, historische, soziale, ökonomische und ökologische Aspekte abgewogen wurden. Für die Entscheidung des Verwaltungsrats gaben letztlich soziale Gründe den Ausschlag. Die Pfarrei will mit der Überlassung des ehemaligen Schwesternhauses an das Gemeinnützige Siedlungswerk bezahlbaren Wohnraum auch für Geringverdiener sowie Sozialwohnungen schaffen. Der Bedarf danach ist in Maikammer schon jetzt sehr hoch und wird in Zukunft voraussichtlich noch steigen. Durch die barrierefreie Bauweise und den Fahrstuhl sind die Wohnungen überdies sehr gut für Seniorinnen und Senioren geeignet, die so im Alter ihr Zuhause nicht mehr wechseln müssen. Gleiches gilt für körperlich eingeschränkte Menschen.
Um die Zukunft des ehemaligen Schwesternhauses war in den vergangenen Wochen intensiv diskutiert worden, auch öffentlich und in den lokalen Medien. Dabei war deutlich geworden, dass bei vielen Menschen starke Emotionen und Erinnerungen an das Gebäude geknüpft sind. Der Verwaltungsrat hat großes Verständnis, dass der Verlust des bisherigen Gebäudes vielen schwerfällt. Gleichzeitig ist er überzeugt, mit der Entscheidung für ein neues Gebäude nach sozialen Gesichtspunkten eine Lösung gefunden zu haben, die sowohl mit den sozialethischen Grundwerten der Pfarrei übereinstimmt als auch dem Stifterwillen und der Historie des Hauses als soziale Einrichtung für die Kinderbetreuung und die Krankenpflege Rechnung trägt. Die Idee eines Hauses, das für die Menschen in der Ortsgemeinde soziale Aufgaben übernimmt, wird damit in die Zukunft getragen.