Mittwoch, 17. Oktober 2018

Patrozinium

Foto: Peter Nirmaier

Maria, Mutter der Kirche

Maria, Mutter der Kirche. Maria, eine Frau, die sich wie alle Christen immer wieder auf neue Situationen einstellen musste. Gott sollte in ihrem Leben an erster Stelle stehen. Sie verstand nicht immer, was das bedeutete, denn so manches Mal heißt es: Sie bewahrte, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.

Beim Gottesdienst zum Patrozinium 2018 stellten Mitglieder des Pfarreirates die vier Schwerpunkte vor, die die Gemeinden im Rahmen von fünf Pfarrversammlungen als wichtig für unsere Pfarrei benannten:

1. Ökumene - Zeichen dafür die Bibel

In der Lesung hörten wir, wie Maria nach der Auferstehung mit den Aposteln einmütig im Gebet versammelt war und mit ihnen betete um das Geschenk von Gottes Lebenskraft, seinem Heiligen Geist. Da gab es noch keine Kirchenspaltung. Das Gebet Jesu um die Einheit seiner Jünger im Abendmahlssaal war den Jüngern wohl noch präsent. Kirche ist nicht in erster Linie Menschenwerk, sie steht im Auftrag Gottes, gestärkt durch seinen Geist. Es ist gut, dass die Kirchen einander näherkommen und wir wollen stärken und vertiefen, was in unseren Gemeinden an ökumenischem Miteinander geschieht.

2. Gott soll in allen Lebensaltern zu Zug kommen - Zeichen dafür die Eglifiguren

Als junge Frau galt es für Maria die Ankündigung der Geburt eines Sohnes durch den Engel, schließlich die Geburt im Stall zu meistern; der zwölfjährige Jesus, der den Willen Gottes zu erfüllen wollte und dabei auch den Konflikt mit den Eltern nicht zu scheuen; der Auftritt Jesu in der Öffentlichkeit, bei dem Maria hören musste: wichtiger als biologische Mutterschaft ist es, den Willen Gottes zu tun; schließlich die Ohnmacht, auszuhalten am Kreuzweg und bei der Kreuzigung Jesu. 

Auch heute gilt es für uns, die Situationen der Menschen in verschiedenen Lebensaltern wahrzunehmen, sie im Licht des Evangeliums zu deuten und mit den Menschen nach guten Wegen in die Zukunft zu suchen und zu gehen. Die Situation von Kindern ist eine andere als die von Jugendlichen, von Familien, von alten Menschen. Was ist da jeweils Gottes Wille, was gilt es da zu tun?

3. Gottesdienste an anderen Orten - Zeichen dafür Ball, Hammer, Tablet

Gott ist überall zu finden, daher ist es gut, auch überall den Kontakt mit ihm zu suchen, sich seiner Gegenwart an allen Orten bewusst zu werden und zu sein, zu ihm zu beten, ihn zu loben, zu bitten, vor ihm zu klagen. Maria erhielt ihre Berufung nicht im Tempel. Der Engel trat bei ihr ein, dort, wo sie gerade lebte, dort erfuhr sie, was Gott mit ihr vorhat, dort sprach sie ihr Ja, dort in ihrem Zuhause. Haben wir den Mut, mit Gottes Dasein und Eingreifen an allen Orten unseres Leben zu rechnen, sogar an den Kochtöpfen, wie die hl. Teresa von Avila sagte.

4. Sterben und Tod - Zeichen dafür das Kreuz

Sterben und Tod, ein lange tabuisiertes Thema, das Menschen nun wieder ins Bewusstsein heben. Der tote Jesus auf dem Schoß seiner Mutter, die Pieta, ist für viele Menschen, die den Tod eines Menschen verkraften müssen, ein gern aufgesuchter Ort des Trostes. Sie spüren: Ich bin nicht allein, es ist jemand da, der mitfühlen kann mit meinem Schmerz, weil sie, Maria, es selbst durchgemacht hat und mir beistehen kann. Es ist gut, wenn wir uns als christliche Gemeinde dem Thema Sterben und Tod stellen. Der Glaube an die Auferstehung ist Grundlage unseres Glaubens und kann uns Kraft geben, diese schwierigen Situationen auszuhalten, als Einzelne, im Miteinander. Schön, dass sich ein Kreis gefunden hat, der nach konkreten Hilfe für Sterbende und Trauernde Ausschau hält.